Rot-Weiss Essen steht Ende März 2023 in der 3. Liga fünf Punkte über dem Strich und hat neun Spieltage vor Schluss eine gute Ausgangslange im Abstiegskampf.
Im Niederrheinpokal steht RWE im Finale gegen Rot-Weiß Oberhausen. Und trotzdem: Ein Teil der Fans kritisiert nicht nur die Mannschaft, sondern allen voran Trainer Christoph Dabrowski. Dieser reagierte auf die Kritik ganz cool.
RevierSport hat nach mit Sportchef Jörn Nowak über die aktuelle Lage rund um die Hafenstraße gesprochen.
Jörn Nowak, Hand aufs Herz: Haben Sie nach dem 5:3 im Elfmeterschießen für Bocholt noch an das Weiterkommen geglaubt? Natürlich wurde die Hoffnung, das Ruder nochmal rumzureißen mit jedem verwandelten Elfmeter der Bocholter kleiner. Umso erleichterter war ich, als Jakob Golz den fünften Elfmeter gehalten hat und wir letztlich doch noch ins Finale einziehen konnten.
Wie bewerten Sie die 120 Minuten am Hünting? Viele Fans sahen den Auftritt der RWE-Mannschaft sehr kritisch...
Ich finde, wir hätten nicht besser ins Spiel kommen können. Wir haben die Bedingungen angenommen und sind schnell in Führung gegangen. Insgesamt haben wir eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, es aber leider verpasst, den zweiten Treffer nachzulegen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde es fahrig und das Spiel entwickelte sich zu einem typischen Pokalspiel, welches wir gern verhindert hätten. In dieser Phase hätte ich mir einen souveräneren Auftritt unserer Mannschaft gewünscht. Unsere individuelle Fehlerquote war dafür aber zu hoch. Wir sollten das Spiel schnell abhaken, weil wir ja auch aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer es der Underdog dem vermeintlichen Favoriten machen kann. Im Pokal geht es einzig um das Weiterkommen.
Die Kritik nehmen wir natürlich wahr. Es geht aber nicht um einzelne Personen, sondern darum, dass wir gemeinsam als Mannschaft und Staff gefordert sind, alles zu investieren und möglichst viele Punkte zu sammeln.
Jörn Nowak zur Fan-Kritik an Christoph Dabrowski
Stichwort Kritik: Diese wird am Trainer Christoph Dabrowski auch immer lauter. Wie sehen Sie die Situation rund um den Coach?
Die Kritik nehmen wir natürlich wahr. Es geht aber nicht um einzelne Personen, sondern darum, dass wir gemeinsam als Mannschaft und Staff gefordert sind, alles zu investieren und möglichst viele Punkte zu sammeln.
RWE steht fünf Punkte über dem Strich und im Niederrheinpokal-Finale: Können Sie denn den Unmut im Umfeld nachvollziehen?
Ich verstehe, dass sich die Fans Sorgen machen und mit der Entwicklung der letzten Spiele nicht zufrieden sind. Das sind wir auch nicht. Ich halte es aber für unabdingbar, dass wir die nächsten Aufgaben sowohl auf dem Platz als auch auf den Zuschauerrängen mit Zuversicht und Überzeugung angehen. Wir werden unsere Saisonziele nur alle gemeinsam erreichen.
Wie bewerten Sie denn die Ausgangslage im Abstiegskampf der 3. Liga?
Wir haben neun Spieltage vor Schluss eine gute Ausgangssituation und alles in der eigenen Hand.
Was erwarten Sie denn von der Mannschaft gegen Freiburg II und in den kommenden Wochen? Gibt es auch eventuell eine Punktevorgabe für das Team?
Unsere Mannschaft soll sich auf ihre Stärken besinnen und mit Mut, Leidenschaft und Überzeugung auftreten. Dann sind wir in der Lage, jeden Gegner zu schlagen!
Mit dem heutigen Wissen: Haben Sie als Sportchef im Winter einen Fehler begangen, weil Sie keinen Stürmer verpflichtet haben?
Ich sehe es nicht als Fehler, dass wir unseren Spielern vertrauen. Wir hatten den Markt gründlich sondiert und sind zu der Überzeugung gelangt, dass uns kein verfügbarer Spieler kurzfristig weiterhelfen wird. Leider mussten wir zudem abermals mehrere Wochen auf Simon Engelmann verzichten. Wir sollten unseren Trend aber nicht nur an unseren Stürmern festmachen. Alle Offensivspieler sind gefordert, wieder mehr Torgefahr zu entwickeln.